Wolf-Dieter Storl: Der Selbstversorger

Buch_Storl1Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch ans Herz legen. es erschien letztes Jahr im ‚Gräfe und Unzer Verlag‘.

Der 1942 geborene Autor ist Kulturantrophologe und Ethnobotaniker. Er ist viel gereist und bereits mit 11 Jahren erlebte er in Ohio was Selbstversorgung bedeutet. Seit 1988 lebt er mit seiner Familie im Allgäu.

Der Selbstversorger – Das Praxisbuch zum Eigenanbau

Einen Satz auf der Rückseite will ich gerne zitieren, da ich es genauso -nach Lesen des Buches – unterschreiben würde:

Ein prall gefüllter Schatz an Profi- und Insiderwissen für Anfänger und Fortgeschrittene!

Aber was genau macht dieses Buch für mich zu einem Schatz? Es ist ja nicht das erste Buch, welches ich über Gemüseanbau lese.

Was macht dieses Buch so anders?

Das Buch habe ich zu Weihnachten bekommen und beim einfachen Blick auf das Cover, erwartete ich ein Buch in dem halt Gemüsekulturen und ihr Anbau beschrieben werden. Das Ganze wohl auf sehr natürliche Weise, also ohne Einsatz von Pestiziden oder größeren Maschinen.

Doch dieses Buch ist anders.

Es ist nicht geschrieben, wie ein Praxis-Fachbuch zum Nachschlagen, sondern sehr lebendig erzählt.Der Autor hat eben ganz besondere Erlebnisse in seinem Leben gehabt und lässt diese wunderbar in das Buch einfließen. So kommen zum Beispiel die Amish oder Indianer zur Sprache.

Was mir auch sehr gefallen hat, ist dass er seine „Mißerfolge“ nicht verschweigt, sondern analysiert und seine Erfahrungen zur Verfügung stellt.
Dieses Buch habe ich verschlungen, wie andere vielleicht an einem guten Roman oder Krimi hängen bleiben und bei der letzten Seite, keimte soagr fast ein bisschen Wehmut auf.

Aus dem Inhalt

Das Buch gibt kompakt allererstes Grundwissen über den Gemüsegarten (Tabellen, Übersichten…) verpackt in die persönlichen Erzählungen des Autors gespickt mit faszinierendem Insiderwissen.
Buch_Storl_CollageIm Vergleich zu anderen Gartenbüchern kommen hier fast vergessene Gemüsepflanzen und sehr viele Wildkräuter zur Sprache. In den meisten Büchern finden gerade im Bereich der Wildkräuter, (wenn überhaupt) Brennnessel und Beinwell für Pflanzen-Jauchen Erwähnung. Hier aber gibt es u.a. 16 Kurzportraits zu den wichtigsten Heilkräutern und 20 über Wildkräuter, die man im zeitigen Frühjahr ernten kann, wenn der Garten noch nicht wieder soviel hergibt.
Das Kapitel „Jenseits der Gemüsebeete“ enthält nochmal 30 weitere Kurzportraits von Pflanzen, die man entweder bisher gar nicht unbedingt kannte (z.B.: Speisechrysanthemen, Haferwurzel, Knollenziest…) oder von denen man nicht wusste, dass man sie essen kann. Oder habt ihr schon einmal die Dahlien in eurem Garten probiert?

Er zeigt wie man Böden vorbereitet, Setzlinge zieht, hochwertigen Kompost herstellt, den Garten pflegt, „Schädlinge“ natürlich bekämpft und vieles mehr.

Es gibt ein Video, in dem Wolf-Dieter Storl selbst über sein Buch und Selbstversorgung spricht. Wenn ihr von ihm erfahren wollt, welche Ansichten und Einstellungen in dieses Buch geflossen sind, schaut euch das folgende Video an:

Fazit:

Dieses Buch ist sprachlich wunderbar geschrieben und macht richtig Lust auf Selbstversorgung aus Garten und Natur. Das lebendigste Fachbuch, was ich bisher gelesen habe!

 

Wenn ich mich auf zwei Bücher festlegen müsste, die ich persönlich für alle empfehlen würde, die sich für Selbstversorgung und biologisches Gärtnern interessieren, dann wären das

Der Selbstversorger von Wolf-Dieter Storl
und
Das große Biogarten-Buch von Andreas Heistinger

Sie ergänzen sich einfach hervorragend und bieten ein fundiertes Wissen um mit dem Gemüseanbau erfolgreich loszulegen.

5 comments for “Wolf-Dieter Storl: Der Selbstversorger

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