Winter adé!

Heute nehme ich auf einen Spaziergang mit, wie ich ihn bisher nur hier in der Prignitz erlebt habe. Genau genommen sind die Fotos in den letzten drei Tagen entstanden. Denn seitdem ist endlich wieder schönes Wetter bei uns angesagt.

Ich gehe bei sonnigem Wetter am liebsten an den Deich, denn da gibt es immer etwas zu sehen. Wenn aber im Winter der Ostwind pustet, dann ist das kaum möglich, weil es sich dort dann besonders kalt anfühlt. 
Sonst gibt es noch die Möglichkeit einmal hinterm Dorf lang zu gehen oder den Wirtschaftsweg (asphaltierte Straße durch die Felder) hin zum „Seuchentor“. Das sind zwei Gräben, die relativ nah nebeneinander liegen und so einen schmalen Gang bilden. Mein Nachbar hat mir mal erklärt, dass da die Kühe durch getrieben wurden, wenn die gesamte Herde behandelt werden musste…

Aber nun los! Wir gehen gemeinsam alle drei Wege. Keine Angst, dass kann man wirklich schaffen. Sind dann vielleicht insgesamt 1,5 Stunden Weg, wenn man nicht alle fünf Meter stehen bleibt um etwas zu fotografieren:

 

Das ist eine etwas breitere Stelle der Löcknitz am Ortsrand (Richtung Lenzen). Hier machen wir eine erste Rast und genießen den Blick auf das glitzernde Wasser. Hier sieht man im Winter häufig Kormorane, aber in den letzten Tagen waren sie wohl woanders unterwegs.

Weiter geht es hinter dem Dorf entlang. Dort ist meistens tierisch was los. Zum einen sieht man die Haus- und Hoftiere unserer Nachbarn, zum anderen kann man auch hier – so nah an den Häusern – schon viele Wildtiere entdecken.

Blöd, wenn man ein Huhn ist… Hier gilt dank Vogelgrippe immer noch Stallpflicht. Die Armen! Sind die gar nicht gewöhnt, sonst sind sie den ganzen Tag in einem riesigem Garten unterwegs. Und dennoch liefern sie uns noch treu unsere Frühstückseier! Danke ihr Lieben!

Jetzt sind wir am Wirtschaftsweg angekommen. In der Betonröhre eines Entwässerungskanals kuscheln die Nutrias in der Sonne:

Wir könnten jetzt nach links zum Seuchentor abbiegen oder nach rechts zum Deich. Gehen wir nach links. Zugegeben, am Wirtschaftsweg kommt alle paar Minuten mal ein Auto vorbeigerauscht, aber die Straße verlassen wir nach 10 Minuten und schön ist es trotzdem.

Seht ihr rechts hinten das Dorf? Ja, da gehen wir gleich wieder hin. Aber erstmal entdecken wir wieder viele Wildgänse. Einige Rehe hauen über die Felder ab. An den Gräben sieht man vereinzelte Reiher. Die Weißen sind die Silberreiher, die Grauen… die Graureiher.
Neben den Gräben findet man die Reste ihrer Mahlzeiten. Aufgehackte Muscheln. Die sind teilweise ganz schön groß und das Perlmutt im Inneren schimmert so schön in der Sonne. Hab schon einige von den Muscheln als Deko in den Blumenkästen unserer Terrasse deponiert. 

Wir könnten jetzt eine große Runde gehen, aber da müssen wir auch über zwei Felder und das ist mir mit Kinderkarre zu holprig und zu anstrengend. Beim nächsten Mal, okay?

Gehen wir einfach den Weg zurück zum Dorf und dann direkt zum Deich. Habt ihr den Seeadler gesehen? Er kreist über unseren Köpfen. Gar nicht so leicht ihn im Flug zu fotografieren.

Am Dorf angekommen begrüßt uns Nachbar „Picasso“. Er ist auch ganz glücklich über die warmen Sonnenstrahlen. Die Schnarchnase… Die erste Katze die ich gesehen habe, die voller Begeisterung mit einer Schnecke „spielt“, so wie andere Katzen Mäuse jagen. Nur eben alles viel langsamer…

Jetzt sind wir am Deich. So schön ist es hier!

Und wenn ihr noch nicht genug wilde Tiere gesehen habt, dann wartet mal ab. Hier ist nun wirklich immer was zu sehen. Entweder an den Ufern, auf der riesigen Wiese zwischen Fluss und Wald oder in der Luft.

Habt ihr sie gesehen? Die ersten Kraniche sind angekommen! Deshalb heißt der Post hier auch „Winter, adé!“

Zum Abschluss noch ein Sonnengruß vom Wegesrand. Die Stockrose wuchs im vergangenen Jahr am Dorfrand auf einer kleinen Wiese auf dem Weg von der Straße zum Deich. Einmal gestern fotografiert und einmal im August letzten Jahres:

Die Fotos habe ich mit einer Sony Cybershot Kamera gemacht.Sie hat 50x optical Zoom und so muss ich kein Objektiv.wechseln, wenn ich mal was in der Ferne entdecke. Bei Sonnenlicht macht sie ganz gute Fotos, bei anderem Wetter sind mir die Ergebnisse zu pixelig. Dennoch nutze ich sie zur Zeit gerne, weil ich in Begleitung von meiner Tochter einfach nicht die Zeit habe, zwischen Objektiven zu wechseln und auch kein Stativ aufstellen mag. Da fehlt ihr dann die Geduld. 😉
Da ich kein Stativ nutze sind die Bilder der rangezoomten Wildtiere teilweise etwas unscharf, ich hoffe ihr verzeiht mir das. Aber ich wollte gerne mal in einem Post zeigen, wie lebhaft das hier bei uns ist. 

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