Wann ist es Zeit…

Foto vom 30. August 2011, die Herbstzeitlosen beginnen zu blühen…
… im Garten bestimmte Sorten auszusäen? Die Obstbäume zu schneiden? Zu ernten?
Was wann zu machen und zu tun ist, kann in zahlreichen Büchern nachgelesen werden.
In den meisten Gartenkalendern werden die unterschiedlichen Aufgaben den uns bekannten Monaten zugeordnet. Auch auf Samentüten sind i.d.R. Monate für die Aussaat und Ernte angegeben. Ergänzend findet man Angaben zur Keimdauer und –temperatur. Im  Selbstversorger- und Gartenjahr im grünen Himmel wurden ebenfalls die Monate gewählt.
Doch dieses Jahr hat es deutlich gezeigt, dass Wetter ist nicht festzulegen. Nur weil Juli ist, muss es bei uns nicht heiß sein. Nur weil Januar ist muss kein Schnee liegen.
Wenn ich jetzt in den Garten gehe, sind die Äpfel schon zum großen Teil reif, die Pflaumen wollen dringend gepflückt werden. Letztes Jahr waren die Pflaumen fast 1,5Monate später dran. Die Zucchinis haben ihr Wachstum eingestellt. Den Tomaten fehlt es an Sonne und Wärme um vom Grüne ins Rote zu wechseln.
Wie soll man denn unter diesen Umständen die nötigen Gartenarbeiten zeitlich planen?

Ich will jetzt nicht schreiben „ganz“ einfach. Aber schwer ist es auch nicht wirklich, wenn man sich mit dem so genannten phänologischem Kalender auseinander setzt.

Der phänologische Kalender ist in 10 Jahreszeiten unterteilt. Aber anders als wir es von Kalendern gewohnt sind, sind die Zeiten der einzelnen Abschnitte nicht starr festgelegt. Es gibt verschiedene Zeichen in der Natur, die einzelnen Jahreszeiten einläuten.

Im Folgenden siehst du eine Auflistung der Jahreszeiten mit ihren einzelnen Kennzeichen.
Vorfrühling => Zeit für Aussaaten, normalerweise beginnt diese Jahreszeit Ende Februar, Anfang März.
Zu erkennen ist sie an den ersten Blüten von Schneeglöckchen, Haselnuss und Schwarz-Erle. Der Winter-Jasmin steht zu dieser Zeit in voller Blüte. Sobald die Salweide blüht, kann mit dem Übergang zur nächsten phänologischen Jahreszeit gerechnet werden.
Erstfrühling=> Ab jetzt können Kartoffeln gesteckt werden. Es wird langsam grün. Die Merkmale des Erstfrühlings sind die austreibenden Blätter bei Birken, Rosskastanien und ein wenig später Ahorn, Linde und Rotbuche. Der Erstfrühling kündigt sich außerdem mit der Blüte von Forsythie und Beerensträuchern an, gefolgt von der Kirsch- und Pflaumenblüte.
Vollfrühling=> Wenn die Apfelbäume blühen, ist der Frühling voll da. „Normal“ wäre das ungefähr im Mai. Auch die Fliederblüte ist ein Kennzeichen. Eichen und Hainbuchen legen sich nun auch endlich ein grünes Kleid zu.
Frühsommer => Ca. einen Monat später überzeugen uns der blühende Holunder, Weißdorn, und Winterroggen dass eine neue Jahreszeit eingeläutet wurde.

Hochsommer => Wenn die Wegwarten, Sommer-Linden und Kartoffeln blühen und die Johannisbeeren reifen, dann ist der Hochsommer gekommen.

Spätsommer => Die Früchte früher Apfel-, Birnen- und Pflaumensorten und der Eberesche reifen aus. Herbstanemonen und das Heidekraut zeigen uns den Spätsommer durch ihre Blüten an.
Frühherbst => Das Laub der Obstbäume beginnt sich zu verfärben. Wenn Haselnuss und Holunder reif sind und sich die Blüten der Herbstzeitlosen zeigen, dann ist er da.  Der Herbst….
Vollherbst => Das Laub beginnt sich zu verfärben. Obstbäume werfen es bereits ab. Auch erntereife Walnüsse sind ein Erkennungsmerkmal für den Vollherbst. Landwirte säen jetzt das Wintergetreide aus.
Spätherbst => Beginnen die Wildbäume ihr Kleid abzuwerfen ist es Spätherbst. Da die Temperaturen nun auch stark sinken, sind im Garten nur noch eingeschränkte Arbeiten möglich.
Winter => Mit dem Wintereinbruch kann Ende November , Anfang Dezember gerechnet werden. So gut wie alle Bäume haben ihr Laub vollständig abgeworfen. Das Wintergetreide beginnt zu wachsen. Bis zu den ersten Anzeichen des Vorfrühlings, haben wir nun Winter.
Bei uns im Garten habe ich am 30. August die Herbstzeitlosen entdeckt. Der Sommer ist dann wohl vorbei. Schade, aber auch der Herbst hat seine schönen Seiten. 😉
Sich auf den phänologischen Kalender einzulassen, bedeutet in Einklang mit der Natur zu gärtnern.

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